Damit Schokolade das Fairtrade-Siegel tragen darf, muss immer der gesamte Kakao nach Fairtrade-Standards gehandelt worden sein. Weil die Kakao-Lieferkette sehr komplex ist, gibt es spezielle Regelungen:

Von der Ernte der Kakaofrucht bis zum Kakaopulver oder der Tafel Schokolade in unseren Supermarktregalen ist es ein langer Weg. Nur wenn der Kakao dabei in jeder Phase der Produktion von konventionellem Kakao getrennt weiterverarbeitet und gehandelt wird, ist der Kakao auch physisch rückverfolgbar.

Da der Verarbeitungsprozess von Schokolade hochkomplex und standardisiert ist, kommt es vor, dass Fairtrade-Kakao innerhalb der Lieferkette einer Schokolade mit nicht Fairtrade-zertifiziertem Kakao zusammengeführt wird. Denn für viele Schokoladenhersteller, die im Massenmarkt tätig sind, hätte es maßgebliche logistische und finanzielle Folgen, den Fairtrade-Kakao konsequent in jeder Phase zu trennen. Dieser finanzielle Nachteil würde sich wiederum auch auf die Kleinbäuerinnen und -bauern auswirken.

Um dies zu verhindern, erlauben die Fairtrade-Standards auch die Zertifizierung von Produkten mit einer indirekten Rückverfolgbarkeit im Rahmen eines Mengenausgleichs: Der von Fairtrade-Landwirt*innen geerntete Kakao darf am Produktionsort oder beim Weiterverarbeitungsprozess mit nicht-zertifiziertem Kakao gemischt werden. Durch schriftliche Dokumentationen des Waren- und Geldflusses bleibt der Fairtrade-Kakao dabei indirekt rückverfolgbar. Nur die Menge Schokolade darf mit dem Fairtrade-Siegel gekennzeichnet werden, welche der Menge Kakao entspricht, die von Fairtrade Kakaobäuerinnen und -bauern gekauft wurde.

Um Unterschiede wie diese transparent an die Konsument*innen weitergeben zu können, gibt es das Fairtrade-Siedel, welches mit einem Pfeil versehen ist. Er macht auf weitere Informationen am Produkt aufmerksam:  Der Hinweis „Mengenausgleich“ wird beispielsweise auf dem Etikett der Verpackung des Produkts vermerkt. Mehr dazu erfahrt ihr im morgigen Türchen!